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  • Stefanie und Anna

"Wir haben kaum noch Sex, weil keiner von uns beiden damit anfängt! Was tun?"


Dass es kaum mehr zu Sex zwischen Partner*innen kommt, ist ein häufig behandeltes Problem in Therapie und Beratung.


Oft zeigt sich folgende Dynamik: Person A macht eine kleine Geste, mit der er/sie einen Annäherungsversuch startet. Wenn Person B nicht sofort reagiert, zieht Person A sich umgehend wieder zurück.


Es kommen Gedanken wie: Ich lasse es lieber bleiben. Ich fange besser nicht an, weil wenn er/sie nicht sofort mit dem gleichen Enthusiasmus dabei ist, dann fühle ich mich so, als würde ich ihn/sie unter Druck setzten.


Oder: Ich bringe sie/ihn vielleicht dazu Dinge zu tun, die sie/er nicht möchte. Das möchte ich auf keinen Fall!

Er/Sie hat keine Lust.

Er/Sie ist nicht an mir interessiert.

Er/Sie sieht mich gar nicht.


Person B sagt aber auch nicht: „Mach langsamer! Lass mich in Stimmung kommen und Lust entwickeln!“


Falls Person B doch sagt, was er/sie möchte, reagiert Person A gerne mit so etwas wie: „Ach egal, lassen wir es.“


Und so erleben beide immer wieder Verletzlichkeit und Scham. Beide beginnen davon auszugehen, dass der/die andere nicht entsprechend reagieren wird und sie abgelehnt werden.


Ende der Geschichte: Beide ziehen sich zurück, beschützen sich selbst, fangen nicht mehr an.

Eine Sackgasse.


Wie wäre es, die Annahmen mal zu überprüfen? Und nicht einfach davon auszugehen, dass der andere nicht will, nur weil er/sie nicht instant mit dem gleichen Enthusiasmus dabei ist?


Wie wäre es nachzufragen?


Leichter gesagt als getan, aber der einzige Weg, um es mittelfristig leichter zu machen ist: Versucht es! Wenn ihr Euch vertraut, fragt nach! Oft ist es dabei wichtig, sich bewusst zu werden, dass Lust oft Zeit braucht, um sich zu entwickeln. Sie funktioniert nicht auf Knopfdruck. Das ist ganz normal.


Vielleicht findet ihr gemeinsam heraus, was der/die andere braucht, um in Stimmung zu kommen? Sexualität lebt davon, dass beide bei sich und im Moment sind - ohne zu viel darüber nachzudenken (vor allem das Gedankenlesen, was der andere mag/nicht mag/ braucht, ist schwierig).


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