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  • hubwieser

Warum deine Handysucht nicht nur an deinem fehlenden Willen liegt...


Wir fühlen uns schnell schuldig, wenn es uns nicht gelingt den Medienkonsum einzuschränken und wir wieder zu lange am Handy/ Tablet waren.


Diese Schuld führt in einen Kreislauf, der daraus besteht, dass aufkommende negative Gefühle verdrängt werden indem man sich weiter ablenkt.


Bei so einem globalen Problem wird deutlich, dass es nicht an individuellen Defiziten liegt. Es liegt eben nicht nur an deinem fehlenden Willen oder Stärke.


Ursprünglich waren Handys dafür da, zu telefonieren und hier und da eine Nachricht zu versenden.


Selbst das erste Iphone war nur als Telefon mit der Möglichkeit, Musik zu hören konzipiert. Dann hat sich alles verselbständigt und wir haben noch nicht gelernt damit umzugehen.


Aktuelle Smartphones sind wie Spielautomaten in der Hosentasche. Wir ziehen immer wieder am Hebel und werden bewusst überrascht. Inhalte werden so aufbereitet, dass es stetig etwas Neues gibt oder eine Benachrichtigung aufleuchtet.


Die Technik ist so konzipiert, dass wir möglichst lange aktiv sind und süchtig werden.

Drei Mechanismen spielen hierbei eine besondere Rolle:


1. Social Media hilft uns vermeintlich bei unserem Wunsch nach Anerkennung. Likes geben uns das Gefühl von Anerkennung.

Bekommen wir sie nicht, produzieren wir schnell neuen Content, um dann hoffentlich Likes zu bekommen.


2. Social Media füttert unseren Wunsch nach Zugehörigkeit.

Wir verbinden uns mit anderen, zeigen unsere Verbundenheit über Markierungen. Wir haben das Gefühl jede Neuigkeit sofort erfahren zu müssen um nicht ausgeschlossen zu werden.


3. Social Media überrascht uns.

Es werden für uns passende Inhalte angezeigt.


Der erste Schritt in Richtung besteht aus meiner Sicht darin anzuerkennen, dass es kein individuelles Problem ist. Wir hängen nicht zu lang am Handy, weil wir persönlich zu schwach sind, sondern die Technik ist bewusst so gestaltet, dass wir nicht los kommen. Wir müssen also Wege finden mit diesem Suchtpotential umzugehen, auf das wir nicht vorbereitet waren. In den nächsten Tagen stellen wir konkrete Ideen vor wie das Risiko reduziert werden kann. Wichtig ist aber zu verhindern, in eine persönliche Schuld-Spirale zu kommen, in der wir uns persönlich die Schuld geben und diese negativen Gefühle über noch mehr Medienkonsum loswerden wollen.


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