Für Menschen, die aus eher schlechten Verhältnissen stammen, kann es schwer nachvollziehbar sein, dass gesellschaftlich gut gestellte Eltern eine Bürde darstellen können.
Von klein auf tragen wir den überlebenswichtigen Wunsch in uns, es unseren Eltern Recht zu machen. Auch wenn es uns wenig bewusst ist, übernehmen wir jeden Tag ihre Überzeugungen und blicken mit ihrem Wertesystem auf uns und die Welt. Sind Eltern gesellschaftlich erfolgreich, kann das eine große Herausforderung für unseren Selbstwert darstellen.
In Therapien wird nicht selten deutlich, dass erfolgreiche Eltern häufig indirekt oder direkt Druck ausüben, gleichzuziehen.
Es kann die Überzeugung entstehen, dass wir nur dann etwas Wert sind, wenn wir dieses Maß erreichen oder übertreffen.
Dabei würde das bei Weitem den Durchschnitt überschreiten.
Erfolgreiche Eltern sind meist auch mit der Überzeugung groß geworden, dass Leistung etwas Wichtiges ist. Zudem vergessen sie häufig, dass ihr Weg auch nicht fehlerfrei oder gerade war. Das biografische Gedächtnis ist fehleranfällig. Vielleicht hatten sie auch einfach Glück und ihre Stärke wurde zur richtigen Zeit deutlich.
Vergiss nicht:
Kein Lebensweg verläuft senkrecht nach oben
Was du als Erfolg definierst, ist entscheidend.
Im Grunde wollen auch Eltern nur, dass ihre Kinder glücklich sind. Sie überschätzen zum Teil nur beruflichen Erfolg als einzige Grundlage dafür.
Am Ende steht niemand an deinem Grab und klatscht dafür, dass du fleißig warst. Es zählt der Sinn, den du deinem Leben gibst.
Eure Stefanie und Anna
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