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  • Anna Maxhofer

ABC-Modell nach A. Ellis

Stellt Euch mal folgende Situation vor: Ihr seid gerade beim Abspülen und Euch geht ein Glas kaputt: Wie fühlt ihr Euch?


Manche werden sich jetzt vielleicht denken: „Da würde ich mich tierisch ärgern!“ Anderen wiederum wäre es eher egal.


Häufig gehen wir Menschen mit dem Eindruck durchs Leben, dass bestimmte Situationen unmittelbar gewisse Gefühle in uns auslösen.

So bringt der Partner uns manchmal auf die Palme, wir sind verunsichert, wenn ein Kollege am Gang nicht grüßt oder wir ärgern uns eben, wenn wir ein Glas kaputt machen.


A. Ellis - einer der Gründungsväter der Kognitiven Verhaltenstherapie hat ein Modell entwickelt, das den Zusammenhang von Gedanken und Gefühlen beschreibt, das ABC-Modell.




Er geht davon aus, dass es die direkte Verbindung von „A - auslösende Situation“ zu „C - resultierendes Gefühl“ nicht gibt. Vielmehr ist die emotionale Reaktion davon abhängig, welche Gedanken (=„B“) in uns laut werden. In manchen Situationen sind uns diese Gedanken absolut bewusst (z.B. „Ich bin so ein Tollpatsch, alles mache ich kaputt!“). In anderen Situationen wiederum wissen wir manchmal gar nicht so genau, warum wir uns auf bestimmte Weise fühlen. Hier handelt es sich dann meist um tiefer liegende Grundüberzeugungen, die aktiv werden (im Beispiel des Kollegen könnte das z.B. sowas sein wie „Ich bin nicht liebenswert, andere Menschen mögen mich nicht.“). Auch wenn diese Grundüberzeugungen manchmal nicht so akut greifbar sind, können sie durch Reflexion zugänglich gemacht werden.




Um wieder zu unserem kaputten Glas zurückzukommen: Je nachdem was wir in das B reinstecken, kommt bei C entweder ein angenehmes („Scherben bringen Glück“—> freudig), ein unangenehmes („Ich bin so ein Tollpatsch, alles mache ich kaputt“ —> ärgerlich) oder ein („Hubs, nicht schlimm, kann mal passieren“ —> gleichgültig) neutrales Gefühl dabei raus.




Das Beispiel mit dem Abspülen mag sehr simpel erscheinen und doch zeigt es ganz eindrücklich welchen weitreichenden Effekt unsere Gedanken haben. Es gibt uns ein großes Stück Selbstbestimmtheit zurück: Unsere Gefühlswelt wird nicht durch äußere Faktoren gesteuert, sondern durch unsere Gedanken - und die können wir beeinflussen.


Gedanken und tiefgreifende Glaubenssätze zu verändern ist natürlich eine Herausforderungen und mit einiger Anstrengung verbunden, aber: Es ist möglich!


Psychische Gesundheit beginnt mit einer Entscheidung! Macht jetzt den ersten Schritt!

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