
Lebt man im Leben meist (von „immer“ wollen wir gar nicht sprechen) das, was man in sich fühlt, wer man ist, wer man gerne wäre?
Wie viele Träume oder Vorstellungen traut man sich einfach nicht zu?
„Ich bin zu alt dafür.“
„Dem bin ich nicht gewachsen.“
Wie oft sagt man „ja“, wenn man „nein“ meint?
Dahinter steckt meist die Angst vor Ablehnung, anzuecken, alleine zu bleiben oder sich lächerlich zu machen. Und im Gegenzug „verrät" man die eigenen Träume und lässt seine Potentiale auf der Strecke.
Authentizität wäre das Gegenteil davon. Es bedeutet, dass man sein Leben nach den eigenen Vorstellungen lebt.
Für den Psychologie-Professor Stephan Joseph ist Authentizität der wichtigste Faktor, der glückliche von unglücklichen Menschen unterscheidet.
Nun stellt sich die Frage, was kann man konkret tun, um den Mut aufzubringen, das eigene Leben authentisch zu gestalten. Das ist oft schon deshalb nicht einfach zu beantworten, weil viele Menschen nicht direkt benennen können, was sie sich wünschen, was sie sich trauen möchten. Wer sie also authentisch sind.
Wie aber bereits eingeleitet, merken wir doch recht schnell, wenn wir etwas tun, was für uns unauthentisch ist. Der beste Weg zu mehr Authentizität ist also, genau dort anzufangen, wo man deutlich spürt, nicht bei sich selbst zu sein.
Dazu ist zudem noch hilfreich zu wissen, dass die Wissenschaftlerin Phillips-Wren Situationsmerkmale in einem Forschungsprozess herauskristallisiert hat, die uns eine Entscheidungsfindung besonders schwer machen. Dazu gehörten unter anderem: Unsicherheit, Reizüberflutung und Zeitdruck.
Genau hier kann man ansetzen. Gegen die eigene Unsicherheit kann wirken, sich vor Augen zu halten, was man schon alles geschafft hat. Reizüberflutung ab und zu sprichwörtlich „ausschalten“ – Social Media, Fernsehen aus! Sich diese Zeit dafür zu nehmen, in sich zu spüren, was will ich, wo will ich hin, was wünsche ich mir? Und auch, sich bei Entscheidungen nicht unter Zeitdruck setzen zu lassen. Dagegen sich die Zeit geben, bis man die eigene Antwort gefunden hat.
Hilfreich ist auch, sich soziale Gruppen zu suchen, die das eigene Ideal leben. Das hilft oft bei der Umsetzung im eigenen Leben. Das Prinzip der Selbsthilfegruppen basiert auch darauf.
B. Ware schreibt in ihrem Buch, dass Menschen am Ende ihres Lebens am meisten bereuen, wenn sich nicht den Mut hatten, sich selbst treu zu bleiben.
Die Welt wird vielfältiger und reicher, wenn jeder Mensch sich selbst und seine Potentiale lebt.
Was war eure mutigste Aktion, in der ihr euch authentisch gezeigt habt?
Euer Praxisteam
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