
Schon früh im Leben lernen wir, dass wir etwas nur wirklich wollen müssen und es dann klappt mit der Veränderung.
"Wenn du es wirklich willst, verlierst du an Gewicht."
"Wenn du es nur wirklich willst, schaffst du es, mit dem Rauchen aufzuhören."
Die Umkehr davon ist, dass wenn du es nicht schaffst, du dich einfach nicht genug bemüht hast. Diese Haltung ist aber ein Märchen und deckt sich nicht mit der Studienlage.
Bei einmaligen Handlungen wie den Müll runterzubringen, hilft uns unsere Willensstärke bei der Selbstkontrolle und wir setzen es um.
Bei langfristigen Veränderungen, die Beharrlichkeit erfordern, bringt uns dieses System aber nicht weiter. Wir werden nicht bei der Stange bleiben, nur weil wir es wollen.
Menschen erleiden keinen Rückfall, weil sie die positive Veränderung nicht mehr wollen.
Die vielleicht schockierende Wahrheit liegt daran, dass wir mehr durch unser Unterbewusstsein gesteuert werden als wir denken und uns lieb ist. Einen großen Teil des Tages wird unser Handeln von Gewohnheiten bestimmt.
Gewohnheiten lassen sich nicht so direkt beeinflussen wie wir das wollen. Der mögliche Einfluss geschieht indirekt.
Wir können uns vornehmen, jeden Morgen Sport zu treiben. Ob wir das dauerhaft umsetzen, hängt davon ab, ob der unterbewusste Teil in uns auf den Zug aufspringt und uns auch zum Beispiel bei Stress oder nach einer Krankheit wieder anknüpfen lässt.
Wir springen den ganzen Tag lang von Gewohnheit zu Gewohnheit. Das macht unseren Alltag bewältigbar. Stell dir vor du müsstest jede Handlung hinterfragen und neu entscheiden. Ohne Automatismen unseres Unterbewusstseins wären wir verloren.
Unsere Gewohnheiten sahen im Alter von 10 Jahren anders als heute aus. Die Veränderung hat sich aber nicht durch reine Willensstärke ergeben, sondern durch einen unbewussten Aussortierprozess nach dem Prinzip, dass angenehme Dinge bleiben und anderes gehen durfte.
Wir können also durchaus unser Unterbewusstsein indirekt beeinflussen indem wir zum Beispiel versuchen mit neuen Handlungen positive Erfahrungen zu sammeln. Wenn wir aber dann doch wieder unter Stress fettiges Essen bevorzugen, liegt das in erster Linie an der Macht unseres Unterbewusstseins und nicht an der fehlenden Willensstärke. Es ist ein langer Prozess, bewusst neue automatisierte Gewohnheiten zu entwickeln.
Wie das funktionieren kann, erfahrt ihr im nächsten Beitrag. Fakt ist, dass wir wesentlich liebevoller mit uns umgehen sollten, wenn unsere Vorsätze scheitern. Die Sache ist wesentlich schwieriger als uns andere erklären.
Euer Praxisteam
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