Unter Co-Abhängigkeit versteht man die eigene Verstrickung mit der Sucht eines Angehörigen. Durch den Versuch diesen zu „retten“, kreist man nur noch um die Belange des suchtkranken Angehörigen und die eigenen Bedürfnisse werden stark vernachlässigt. Leider hilft es dem Suchtkranken nicht.
Exakte Zahlen über co-abhängige Personen in Deutschland gibt es nicht. Schätzungen gehen von 8-10 Millionen co-abhängigen Menschen aus.
Eine Co-Abhängigkeit verläuft zumeist in 3 aufeinander folgenden Phasen.
1. Die Beschützer:innenphase
Die Angehörigen bringen dem Suchtkranken noch Mitgefühl und Verständnis entgegen. Oft wird sein Verhalten auch nach außen hin entschuldigt und Aufgaben werden ihm abgenommen. Leider unterstützt man damit aber die Suchtentwicklung des Erkrankten.
2. Die Kontrollphase
In dieser Phase wird versucht, durch Kontrolle des Suchtmittels die Sucht des Erkrankten einzudämmen. Zum Beispiel indem die Wohnung nach Alkohol durchsucht wird. Dies führt aber leider lediglich dazu, dass der Suchtkranke seinen Konsum verheimlicht. Es endet meist mit Enttäuschung der Angehörigen.
3. Die Anklagephase
Nach einiger Zeit, in der die Sucht weiter beseht, überwiegt Enttäuschung und Wut bei den Angehörigen. Sie machen dem Suchtkranken Vorwürfe und/oder wenden sich ab.
Das führt häufig dazu, dass der Suchtkranke Versprechungen macht, die er nicht halten kann. Der Kreislauf der negativen Gefühle gräbt sich immer mehr ein.
Es gibt verschiedene Selbsthilfegruppen, um aus einer Co-Abhängigkeit herauszukommen. Zum Beispiel Al-Anon oder die Angehörigengruppen des Blauen Kreuz. Wenn das nicht reicht, ist eine Psychotherapie die richtige Wahl. Auch wir helfen euch gerne in unserer psychotherapeutischen Praxis.
Euer Praxis Team
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